Projekt 7
Haus Metropol
Das Haus Metropol an prominenter Lage zwischen Stadthausquai und Fraumünsterstrasse markiert einen Höhepunkt des Historismus in Zürich. Das erste reine Bürogebäude der Stadt wurde 1892 als Stahlskelettbau von Heinrich Ernst entworfen und erbaut. Die Arbeiten am Gebäude im Zeitraum von 2005 bis 2022 sind in drei separate Projekte aufgeteilt: Gesamtsanierung, Nutzungsanpassung und Sanierung der Gebäudehülle.
Der architektonische Ausdruck mit der klaren Struktur und dem sehr grossen Glasanteil verleiht Zürich einen ungewohnten grossstädtischen Auftritt. Beim ersten Studienauftrag konzentrierten sich die SPPA Architekten deshalb auf das Erdgeschoss und versuchten, diesen urbanen Raum frei von Dienstleistungsnutzungen zu erhalten. Mit einem neuen Hofeinbau konnten neben dem geforderten Saaleinbau die fehlenden Büroflächen kompensiert werden, was zugleich einen betrieblich vorteilhaften Rundgang in den Bürogeschossen ermöglicht. Diese Situation führte zu einer anregenden und spannenden Auseinandersetzung zwischen Alt und Neu.
Nach 1953 und 1992 stand 2020 erneut eine Sanierung der Gebäudehülle des unter Denkmalschutz stehenden Objekts an. Die Strassenfassaden sind reich ausgestattet mit Zwiebeltürmen, Triumphbögen, Pilastern, Oculi, Kapitellen und Kapitellchen, gesprengten Volutengiebeln, Zieramphoren, Atlanten, unzähligen Kartuschen und Muscheln. Im Kontrast zur rückwärtsgerichteten Erscheinung der Fassaden steht die für ihre Zeit sehr fortschrittliche und neuartige Rasterkonstruktion: Glas und Eisenelemente sind zwischen steinernen Pfeilern aufgehängt. Während im Sockelgeschoss Gneis und Granit verbaut wurden, handelt es sich in den Obergeschossen um vorgefertigte Kunststein- bzw. Betonelemente, die täuschend echt wie Sandstein aussehen und selbst durch Experten nur im Labor von Letzterem unterschieden werden können.